Autismusspektrum
Kinder auf dem Spektrum verstehen
mithilfe des beziehungsbasierten Entwicklungsansatzes
Jeder Mensch ist einzigartig – und das gilt auch bzw. insbesondere für Kinder und Jugendliche mit Autismus. Es ist ein Spektrum, eine Bandbreite mit vielen unterschiedlichen Ausprägungen aber eben auch Gemeinsamkeiten. Der Fokus in diesem beziehungsbasierten Entwicklungsansatz liegt auf dem sensorisch-motorisch-emotionalen System des Gehirns. Kinder auf dem Spektrum werden mit einem Gehirn geboren, das mehr Informationen ins Gehirn lässt, als das Gehirn verarbeiten kann. Sie sind mit allen möglichen sensorischen Informationen aus der Außenwelt sowie sensorisch-motorisch-emotionalen Informationen aus dem Körperinneren überlastet, was zu kritischen Beeinträchtigungen der sensorischen Integration und des selektiven Aufmerksamkeitssystems führt. Einfach ausgedrückt: Die Gehirne dieser Kinder sind nicht in der Lage, eine ausreichende Menge an Reizen herauszufiltern, damit die Kinder sich in unserer "neurotypischen" Welt optimal konzentrieren und entsprechend "funktionieren" können. Die Kinder müssen zu Kompensationsmöglichkeiten - z.B. zu häufig wiederholenden und stereotypen Verhaltensweisen - greifen, um ihr inneres Chaos und die Reizüberflutung zu managen.
Dieser Zustand der Überlastung ist nicht nur im Moment überwältigend und bedrohlich, sondern hat im Laufe der Zeit auch schwerwiegende Folgen für die Entwicklung und insbesondere auch Auswirkungen auf die Bindungen. Für ein Kind mit einem Filterproblem kann das Hin-und-Her der zwischenmenschlichen Interaktion schnell belastend, undefiniert und verwirrend wirken. Beziehung kann als geradezu abstoßend erlebt werden. Zumindest haben diese Interaktionen nicht den "Flow", den das Kind braucht, um sich von anderen gehalten und ausreichend mit ihnen verbunden zu fühlen. Die Bindung ist einfach nicht in der Lage, sie sicher genug zu "tragen". Da wir alle – auch autistische Kinder – Bindungswesen sind, löst die Schwierigkeit, sich mit den Menschen die wir lieben, verbunden zu fühlen, verschiedene emotionale Notsignale aus.
Das Gehirn hat in dieser Art von Situation nur wenig Möglichkeiten. Eine der schwerwiegendsten dieser Möglichkeiten ist der Rückzug, der ‚“Shutdown“. Das ist es, was die Menschen oft sehen, wenn sie sich zu autistischen Kindern äußern, die "in ihrer eigenen Welt" zu sein scheinen. Dieser defensive Rückzug hat weitere negative Entwicklungs- und Bindungsfolgen, und so kann es erneut zu einem eskalierenden Kreislauf kommen, der sowohl auf der sensorischen als auch auf der emotionalen Ebene zwischen Über- und Unterstimulierung hin- und herpendelt.
Was bedeutet das für das Leben und die Arbeit mit Kindern auf dem Spektrum?
Unsere aktuellen Angebote

WEBINAR: Kinder auf dem Spektrum: Die großzügige Einladung; mit Jule Epp
am 17. September 2021
WOCHENEND-INTENSIVKURS: Autismusspektrum; mit Jule Epp
geplant für Dezember 2021
ONLINE-KURS: Making Sense of Hypersensitivity; SELF-PACED STUDY (in english)
Nähere Informationen folgen in Kürze. Haben Sie weitere Fragen? Schreiben Sie an Jule Epp.
PODCAST Spektrum ON AIR
Autismus & Emotionen; Dauer: ca. 10 Minuten
Autismus & die Corona-Pandemie; Dauer: 9 Minuten
Autismus & Bindung; Dauer: 10 Minuten